Unsere standesamtliche Hochzeit am 04.05.2024

 



Im Vorfeld
Aus organisatorischen Gründen hatten wir uns entschieden, die standesamtliche und die freie Trauung an zwei verschiedenen Tagen und an zwei verschiedenen Orten durchzuführen. Für die standesamtliche Trauung, hatten wir das Schloss in Nordstetten ausgesucht.
Da wir hier keine Verwandten hatten, viele Freunde im Urlaub oder beruflich im Ausland waren sah es so aus, als würde es eine gaaanz kleine Hochzeit werden. Leider teilte Jürgen (Claudias Trauzeuge) dann auch noch mit, dass seine Frau Marion an diesem Tag arbeiten müsse. Das fanden wir so schade, dass wir noch in letzter Minute versuchten, alles um eine Woche zu verschieben, was aber leider nicht möglich war.

Claudia wollte Ansgar mit einem Motorradspalier überraschen und bat seine Trauzeugin Siggi, mit der Ansgar oft Motorrad fährt, ihr hierbei zu helfen. Das hat Siggi auch versucht, doch weil es sich am Trautag um ein Brückenwochenende handelte, hatte sie dafür nur Absagen bzw. keine sicheren Zusagen erhalten. Noch eine Niederlage.


Also hatten wir mit einer sehr kleinen Hochzeit ohne großen Aufwand und ohne viel Aufsehen gerechnet.


Eine Woche vorher
In der Woche vor der Hochzeit wollte es der Zufall, dass Claudia mit einem ihrer Kunden sprach, der mehrere Oldtimer besitzt. Er bot an einen Mercedes Limousine W108 als Hochzeitsauto zur Verfügung zu stellen und den Wagen zu fahren.

Ein Lichtblick, dann würde die Trauung doch nicht so glanzlos ablaufen.

Die Hochzeit sollte im Bürgersaal des  Schlosses in Nordstetten stattfinden. Der Raum fast ca. 100 Personen. Um ihn für unser Fest mit einer minimalen Gästezahl nutzen zu können, mussten wir ihn entsprechend dekorieren. Glücklicherweise hatten wir den Schlüssel zum Trausaal bereits fünf Tage vor der Hochzeit erhalten und konnten den riesigen Raum zu jeder Tages- und Nachtzeit nach Herzenslust schmücken. Es wurden weder Kaution noch Unterschrift erwartet und im Raum standen sehr viel Dekomaterial und einige Stehtische zur Verfügung. Dieses Vertrauen und die damit verbunden Möglichkeiten überraschten uns und waren seeeehr schön.


Am Tag vorher

Am Tag vorher fragte Ansgar bei Claudia nach, ob sie Taschentücher für die Freudentränen besorgt hätte. Die sagte nur: „Als würde bei unserer Hochzeit jemand weinen, das ist doch albern“…Sie sollte sich täuschen.

Für die Hochzeit war geplant, dass  leichte Musik spielt, während die Gäste eintreffen. Wir wollten uns in einem kleinen Raum verstecken und bei einem bestimmten Lied den Saal betreten. Dann sollte die Musik leiser werden und die Trauung beginnen. 

Aus diesem Grund baten wir unsere Trauzeugin am Tag davor, ins Schloss zu kommen um gemeinsam die Musikanlage zu installieren. Sie kam – aber mit Mann und Schwester, was uns etwas überraschte, aber wir dachten, dass sie vielleicht davor gemeinsam auf einem Ausflug waren.


Am Tag der Trauung
Natürlich lief am Tag der Trauung noch alles etwas hektisch. Claudia dekorierte den Raum noch ein bisschen um, fuhr nach Hause und wollte sich schminken und die Haare machen. Ansgar wollte noch einmal ins Schloss fahren, um aufzuschließen und den Sekt rüber zu bringen. Während dieser Zeit hatte Claudia geplant, das Auto zu schmücken und anschließend ins Hochzeitskleid zu schlüpfen.

Doch Claudias Kunde kam eine Stunde früher und Claudia hatte gerade die Haare gemacht – kein Make-up, kein Kleid. Sie ging zum Auto und wollte den Blumenschmuck befestigen. Doch der Oldtimer-Besitzer war in Redelaune. Daraufhin erklärte Ansgar sich bereit, das Auto gemeinsam mit dem Besitzer vom Hänger abzuladen und zu schmücken. Claudia bat Siggi, kurz vorbei zu kommen und den Schlüssel fürs Schloss sowie den Sekt zu holen. Siggis Antwort war: „Ok, das passt mir gut“ (????)

Eine halbe Stunde vor der Trauung kam Ansgar in die Wohnung, Claudia war gerade mit dem Make-up fertig. Beide zogen sich in windeseile an und fuhren zusammen mit dem Oldtimer-Besitzer zur Trauung. Auf dem Parkplatz angekommen kommt ihnen Jürgen mit (!) Frau entgegen (die erste schöne Überraschung). Gemeinsam gingen alle in den Trausaal.  Wir warteten noch ein bisschen vor dem Gebäude. Als wir vor der Tür des Bürgersaals standen und die Lieder liefen, die wir uns für die Hochzeit ausgesucht hatten, fingen wir beide synchron an zu weinen – natüüürlich hatten wir keine Taschentücher. Und Ansgar meinte zu Claudia „Du darfst jetzt nicht heulen, Du bist geschminkt“ Ok, wir versuchten uns zusammen zu reißen und gingen rein.


Kaum betreten wir den Raum und die anderen sehen uns heulen, fangen mindestens 1/3 der Gäste ebenfalls damit an – ok, jetzt wären Taschentücher definitiv gut gewesen.

Die Traurede vom Gemeindevorsitzenden Bok war wunderschön. Anschließend stießen wir mit Sekt an. Plötzlich sagt die Fotografin: „Wir sollten ein Gruppenfoto machen“.

Claudia und Ansgar denken: Schöne Idee. Doch auf einen Schlag stürmen alle Gäste aus dem Raum, die zwei Stockwerke hinunter. „Wäre so eine historische Treppe nicht ein guter Ort für ein Gruppenfoto?“


Doch keine Chance. Und jetzt rennen alle auch noch vors Haus nur wir sind noch alleine im Schloss (???). „Ok vielleicht ist draußen das Licht besser, gehen  wir halt hinterher“. Und in dem Moment, indem wir die Türe öffnen werden wir von 12 Motorrädern, die mit Herzluftballons geschmückt sind,  angehupt. Sie stehen vor dem Schloss für uns Spalier … und wir heulen schoooon wieder.


Nachdem wir dort ein Gruppenfoto mit den Motorradfahrern gemacht haben --- jetzt wissen wir auch um welche Art Gruppenfoto es sich handeln sollte, gingen wir wieder rein. Siggi, ihr Mann und ihre Schwester hatten inzwischen dort ein Buffet für die Motorradfahrer aufgebaut und wir hatten eine schöne Zeit. Nach circa zwei Stunden sind die Biker heimgefahren und wir mit den restlichen im Corso ins Café gefahren. Natürlich saßen wir im Oldtimer und wurden als Spitze des Hochzeitszuges chauffiert. Wir ließen die Feier bei Café und Kuchen ausklingen.


Schön wars!!! Viel schöner als erwartet!!!